Inhaltsangabe des Verlags: Wanda, 63, hat gerade
ihren Teeladen verkauft und freut sich auf eine Australien-Reise in attraktiver
Herrenbegleitung. Da hat ihr Sohn einen Skiunfall und bittet sie, nach seinem
Fitnessclub zu sehen. Wanda muss wählen: Kängurus oder Schweißgeruch? Abenteuer
oder Familie? Mit ihren Freundinnen Biggi und Marianne inspiziert sie den Club.
Biggi wischt gleich mal feucht durch, und Marianne streicht die Eiweißdrinks
von der Karte, zu ungesund! Eins steht fest: Hier muss etwas passieren.
Schweren Herzens packt Wanda die Koffer wieder aus. Wie soll sie mit den
muskulösen Stammgästen zurechtkommen und wie den Club wieder in Schwung bringen?
Meine Meinung dazu: Wanda ist ruhelos. Sie will ihr
Rentnerdasein genießen. Am besten zusammen mit Bertram, der sie zu einer
Urlaubsreise nach Australien eingeladen hat. Doch die Rechnung hat Wanda ohne
Stefan gemacht. Er liegt mit einem Splitterbruch im Krankenhaus von Kempten und
ruft nach seiner Mama. Wanda ist hin und her gerissen. So sehr hat sie sich auf
Aborigines und Kängurus gefreut. Jetzt soll sie in Stefans Fitnessstudio nach
dem rechten sehen, nur aufschließen, etwas sauber machen, Powerriegel und
Getränke auffüllen. Alles andere würde ja Enrico machen.
Doch was Wanda erlebt, ist das reinste Chaos. Abgesehen
davon, dass es dreckig ist, der Müll sich überall stapelt, scheinen die
Mitglieder in dem Studio alles machen zu dürfen was sie wollen. Sie bedienen
sich aus dem Kühlschrank, den Riegeln und obendrein scheinen sie noch nie etwas
von Mitgliedsbeiträgen gehört zu haben. Kein Wunder, dass Stefan vor dem
finanziellen Ruin steht. Darüber hinaus sorgen zwei Biker mit ihren Harleys im
Hinterhof nicht nur für reichlich Lärm, sondern wirken auf Wanda auch sehr
Angst einflössend.
Zum Glück gibt es Biggi und Marianne. Sie können ihr beim
Saubermachen helfen und Tochter Franziska könnte sich ja mal mit den Finanzen
und Rechnungen beschäftigen.
Wanda scheint alles in den Griff zu bekommen und kommt dabei
auf eine geniale Idee.
Hat Ulrike Herwig anfangs noch Sehnsucht auf einen
abenteuerlichen Australienurlaub versprüht, hat sich das Blatt schnell
gewendet. Denn die 63 jährige Wanda findet sich schnell in einem herunter gekommenen
Fitnessstudio in Köln wieder. Zu verdanken hat sie alles ihrem Sohn Stefan. Das
Ganze scheint auch seine positiven Seiten zu haben, denn anstelle von Bertram
lernt sie eine Menge neuer und netter Menschen kennen.
Die Männer in ihrem Alter scheinen zudem alle auf Wanda
abzufahren. Sie ist begehrt und kann sich ihrer Verehrer nicht erretten.
Amüsant und witzig erzählt die Autorin die Geschichte um die
quirlige, von Ideen überhäufte Wanda. Teilweise etwas überzogen, was den
Realitätswert betrifft, stellt Wanda Stefans Unternehmenskonzept mit Erfolg auf
den Kopf. Ihr zur Seite stehen die Freundinnen Biggi und Marianne, aber auch
ihr Nachbar und viele mehr unterstützen sie in ihrer Aufgabe. Mit viel
Entschlossenheit und Einsatzbereitschaft ziehen sowohl Alt als auch Jung an
einem Strang und stellen gemeinsam Neues auf die Beine.
Ulrike Herwig stellt hier ein Projekt vor, das nicht nur
generationsübergreifend ist sondern auch funktioniert.
Meinen Respekt vor der Autorin, die es geschafft hat, mit
viel Witz und Humor ein solches Projekt in Romanform darzustellen.
Meine Bewertung zum
Buch:
☺☺☺☺☺
Ulrike Herwig – Mein Gott, Wanda – erscheint am: 13.07.2012 –
beim Verlag: Marion von Schröder – ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH –
Klappenbroschur – 272 Seiten – 14,99 € - ISBN: 978-3-547-71184-3